Berlin .

Politiker, die als Abgeordnete im Bundestag arbeiten, sind immun. Das Wort hast du vielleicht schon mal beim Arzt gehört. Wenn jemand geimpft wird, ist er danach in vielen Fällen gegen eine bestimmte Krankheit immun. Das heißt, er kann sie nicht mehr bekommen oder ist zumindest unempfindlich dagegen.

In der Politik bedeutet der Begriff Immunität aber etwas anderes: Ein Abgeordneter kann zum Beispiel nicht so einfach von der Polizei oder einem Gericht verfolgt werden. Selbst wenn er etwas angestellt hat.

Das klingt vielleicht ungerecht. Schließlich werden andere Menschen bestraft, wenn sie etwas Verbotenes tun. Doch für die Immunität der Abgeordneten gibt es einen Grund. Das Parlament soll immer arbeiten können. Die Immunität soll unter anderem verhindern, dass ein Politiker verhaftet wird. Denn dann wäre das Parlament in seiner Arbeit behindert.

Von der Regel gibt es aber auch Ausnahmen. Der Bundestag kann darüber entscheiden, ob die Immunität eines Politikers aufgehoben wird. Dann kann gegen ihn ermittelt werden. Außerdem gilt: Wird ein Abgeordneter auf frischer Tat ertappt, kann die Polizei ihn festnehmen. Die Abgeordneten bleiben übrigens nicht ihr Leben lang immun. Die Immunität gilt nur, solange die Politiker gewählt sind.

Ein aktuelles Beispiel aus Guatemala: Dort will die Staatsanwaltschaft wegen eines verheerenden Brandes in einem Jugendheim gegen Präsident Jimmy Morales Ermittlungen einleiten. Dazu beantragte sie die Aufhebung der Immunität. Bei dem Brand waren im März 41 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 17 Jahren gestorben.