Oslo.

Nach der letzten Eiszeit sind riesige Mengen Methan explosionsartig aus dem arktischen Meeresboden entwichen. Forscher fanden am Grund der Barentssee zwischen Spitzbergen und Norwegen Hunderte Krater, die klar auf dieses Phänomen schließen lassen. Mehr als 100 davon haben einen Durchmesser von 300 bis 1000 Metern und sind bis zu 30 Meter tief. Im Fachblatt „Science“ folgert das Team, dass sich große, unter massivem Druck stehende Methanspeicher vor rund 12.000 Jahren entluden, nachdem sich der darüber liegende Eispanzer zurückgezogen hatte. Solche Szenarien könnten sich bei einem Rückzug heutiger Eisschilde möglicherweise wiederholen, mahnen die Autoren.

Methan (CH4) trägt zur Erwärmung der Erde bei, der Treibhauseffekt ist etwa 25 Mal stärker als der von Kohlendioxid (CO2). Der arktische Ozeanboden beherbergt riesige Mengen Methan in Form von Methanhydrat, einer eisartigen Mischung aus Gas und Wasser, die bei hohem Druck und kalten Temperaturen stabil ist. Die Forscher wollen nun klären, ob sich solche Szenarien wie vor 12.000 Jahren wiederholen können, etwa wenn sich heutige Eisschilde zurückziehen oder Permafrostböden auftauen.