Basel.

Gar keine Antwort ist für abgelehnte Bewerber am schlimmsten. Selbst eine lapidare oder gar unfreundliche Absage fördere das Wohlbefinden, etwa nach einem Jobgespräch oder einer Wohnungsbesichtigung, schreiben Psychologen der Universitäten Basel und Purdue (US-Bundesstaat Indiana) im Fachmagazin „Personality and Social Psychology Bulletin“. Völliges Ignorieren werde hingegen als Zurückweisung und Ausgrenzung empfunden.

Die Forscher hatten vier Experimente mit rund 600 Teilnehmern durchgeführt. Bei einem simulierten Ballspiel am Computer wurde bestimmten Teilnehmern nie der Ball zugespielt, anderen nur sehr selten. Später bewerteten die Teilnehmer ihre Gefühle, etwa Zugehörigkeit und Selbstwert.

Schon beim Ballspielen am Computer erzeuge das Ausgeschlossensein negative Gefühle wie Ärger oder Traurigkeit. „Da kann man sich vorstellen, wie es ist, wenn einem so etwas in der Realität widerfährt, wenn man in etwas so viel Mühe gesteckt hat wie in eine Bewerbung“, sagt Frank Vogelgesang, Professor an der Privaten Hochschule Göttingen, der an der Studie nicht beteiligt war. Ärger könne zu Aggression, Traurigkeit und Depression führen.