Berlin.

Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Statens Serum Instituts in Kopenhagen haben Ähnlichkeiten zwischen multiresistenten Keimen (MRSA) aus Geflügelfleisch und menschlichen Bakterienisolaten nachgewiesen. Das lege den Schluss nahe, dass die Keime durch Verarbeitung oder Verzehr von rohem Geflügelfleisch auf den Menschen übertragbar seien, teilte das BfR am Mittwoch mit. Insgesamt werde dieses Risiko aber als gering eingeschätzt. Besonders besorgt zeigen sich die Forscher laut BfR über die extreme Wandel- und Anpassungsfähigkeit aus dem Tierstall stammender Keime an unterschiedliche Lebensräume. Daher sei es dringend geboten, die Keimschnittstellen von Mensch und Tier weiter intensiv zu beobachten. Insgesamt habe die Häufigkeit von Tierkeimen, die bei Menschen Krankheiten auslösen, in Deutschland zugenommen. Dabei bestünden deutliche regionale Unterschiede: In einzelnen Regionen mit intensiver Nutztierhaltung, etwa in Niedersachsen, seien diese Bakterien für mehr als zehn Prozent der schweren MRSA-Infektionen bei Menschen verantwortlich.