Berlin.

In Deutschland haben sich in den ersten Monaten 2017 bereits mehr Menschen mit Masern infiziert als im gesamten vergangenen Jahr. Die Zahl der beim Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin gemeldeten Fälle liegt inzwischen bei mehr als 400. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit 325 Fälle erfasst. Für die angestrebte Ausrottung der Masern hätte es weniger als einen Fall pro eine Million Einwohner geben dürfen, also nur rund 80 Fälle oder weniger.

Gegen Masern hätten sich im vergangenen Jahr wieder weniger Menschen impfen lassen, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände zum Start der Europäischen Impfwoche mit. Es seien 1,9 Millionen Impfdosen von Apotheken an Ärzte abgegeben worden – ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, hieß es unter Berufung auf Berechnungen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts. 2015 war der Absatz nach einem großen Masernausbruch in Berlin laut Angaben auf 2,3 Millionen Impfdosen angewachsen – damals ein Zuwachs um 46 Prozent im Vergleich zu 2014. Bei Babys ist die Erkrankung besonders gefürchtet, weil es als seltene Spätfolge zu einer chronischen, tödlichen Maserngehirnentzündung kommen kann.