Sydney.

Das weltgrößte Korallenriff, das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens, ist nach einer neuen Studie möglicherweise noch mehr in Gefahr als vermutet. Aktuelle Aufnahmen zeigen, dass bereits 1500 Kilometer von der sogenannten Korallenbleiche betroffen sind – zwei Drittel des Riffs. Professor Terry Hughes von der James-Cook-Universität in Townsville mahnte, es gebe „kaum noch Chancen auf Erholung“.

Die schwersten neueren Schäden betreffen nach Angaben der Forscher den mittleren Teil des Riffs. Im vergangenen Jahr waren vor allem Korallenstöcke im Norden des 2300 Kilometer langen Riffs ausgebleicht. Nur im Süden sind die Stöcke noch weitgehend heil.

Der Wissenschaftler John Kerry sagte, nach 1998, 2002 und 2016 sei dies die vierte Korallenbleiche, von der das Ökosystem betroffen sei. Bislang lagen zwischen den Bleichen immer einige Jahre, in denen sich das Riff erholen konnte. Terry Hughes mahnte, das Riff lasse sich nur noch mit einem Kampf gegen den Klimawandel retten. Korallen sind Nesseltiere, die mit Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen leben. Bei hohen Temperaturen werden die Algen giftig, die Korallen stoßen sie ab und verlieren ihre Farbe.