Politiker fahren in schwarzen, großen Autos herum. Unterwegs telefonieren sie mit wichtigen Leuten und surfen im Internet. Und sie kümmern sich den ganzen Tag um Politik und Gesetze. So sieht wohl das Leben vieler Politiker aus.

Bei Mark Rutte ist das jedoch ein wenig anders. In unserem Nachbarland, den Niederlanden, hat der 50 Jahre alte Mann mit seiner Partei gerade die Wahl gewonnen. Doch für einen Politiker führt er ein ungewöhnliches Leben: Er hat kein Smartphone, sondern nur ein altes Handy mit Tasten. Auch sein Auto ist schon alt. Und er hat einen zweiten Beruf: Er arbeitet regelmäßig als Lehrer. Bevor er sich mit Staatschefs wie Angela Merkel trifft, muss er manchmal zum Unterricht. Denn jeden Donnerstag unterrichtet er an einer Schule in der niederländischen Stadt Den Haag Gesellschaftskunde.

Als am Mittwochabend erste Ergebnisse der Wahl bekannt wurden, gab es sofort Glückwünsche für ihn. Aus Deutschland meldeten sich Politiker, aber auch aus anderen Ländern. Sie alle waren vor allem eins: erleichtert. „Für viele ist das Ergebnis ein gutes Zeichen für Europa“, sagt der Politikexperte Tobias Etzold. Denn Mark Rutte hatte gegen einen Mann gewonnen, der oft über Europa meckert. Der Mann heißt Geert Wilders. Auch in den beiden großen Ländern Frankreich und Deutschland stehen in diesem Jahr Wahlen an. (dpa)