Wien.

Salamander, Weinbergschnecken oder Orchideen: Sie alle produzieren Klebstoffe. Diese können auch für den Menschen von Nutzen sein. In Wien hat am Montag eine zweitägige Konferenz begonnen, bei der sich hundert Wissenschaftler mit solchen Bio-Klebstoffen auseinandersetzen. Einige werden – wie zum Beispiel ein Muschel-Kleber zum Verschließen kleiner Risse einer Fruchtblase – bereits eingesetzt.

„Wir hangeln uns Schritt für Schritt voran“, sagte Konferenzsprecher Janek von Byern. So sei immer noch unklar, welche Stoffe für die Klebrigkeit von Schneckenschleim verantwortlich seien. „Wir brauchen ein breites methodisches und akademisches Netzwerk, um unsere Klebstoffe umfassend zu charakterisieren und von der Grundlagenforschung zur Anwendung zu kommen“, ergänzte Norbert Cyran von der Universität Wien. Vor allem in der Medizin, aber auch in der Papierindustrie oder der Kosmetik könnten biologische Klebstoffe eingesetzt werden. In vielen Produkten finden sich bisher chemische Klebstoffe. Haarspray enthalte häufig Formaldehyd, erklärt von Byern. „Das ist hochgradig giftig.“ Er und seine Kollegen arbeiten daran, dafür biologische Alternativen zu finden.