Bremen. Sechs Finalistinnen einer Privatinitiative – eine von ihnen könnte zur ISS fliegen

Bei der Suche nach der ersten deutschen Astronautin haben es sechs Wissenschaftlerinnen in die Endrunde einer privaten Initiative geschafft. Sie setzten sich im medizinisch-psychologischen Auswahlverfahren des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) gegenüber 80 anderen qualifizierten Bewerberinnen durch, teilte die Initiative „Die Astronautin“ am Mittwoch in Bremen mit.

Ziel der Initiative ist es, neben der traditionellen Astronauten-Ausbildung über die Europäische Weltraumorganisation (Esa) privat die erste deutsche Frau für einen zehntägigen Einsatz auf der Internationalen Raumstation ISS im Jahr 2020 zu trainieren. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht gesichert.

Unter den sechs Siegerinnen der Endrunde sind unter anderem Ingenieurinnen und eine Kampfpilotin. Zwei von ihnen sollen später zur Astronautin ausgebildet werden.

Ziel der Initiative ist es, bis zum 31. April mit Crowdfunding mindestens 50.000 Euro einzunehmen. Damit könne der erste Trainingsabschnitt finanziert werden, sagte Initiatorin Claudia Kessler. Für die gesamte Mission, die schätzungsweise mehr als 30 Millionen Euro kostet, sollen Sponsoren gefunden werden. Über die Esa qualifizierten sich bisher allein Männer aus Deutschland zur Astronauten-Ausbildung. Während der Untersuchungen des DLR hätten die Kandidatinnen bewiesen, dass sie über die psychologischen Fähigkeiten und medizinischen Voraussetzungen für Vorbereitungen auf einen Flug in den Weltraum verfügen, sagte Raumfahrtmedizinerin Claudia Stern.