Mannheim.

Eine Laser-Operation kann Kurz- oder Weitsichtigkeit beheben. Allein im Jahr 2015 wurden nach Angaben des Verbands der Spezialkliniken für Augenlaser und refraktive Chirurgie (VSDAR) in Deutschland mehr als 135.000 Behandlungen vorgenommen – so viele wie nie zuvor. Aber nicht für jeden kommt der Eingriff infrage.

Hierzulande ist die sogenannte Lasik-Methode etabliert. Lasik steht für „Laser in-situ Keratomileusis“, das Verfahren wurde 1193 von Michael Knorz, Augenarzt und Leiter des Lasik-Zentrums an der Universitätsaugenklinik Mannheim, eingeführt. Inzwischen gibt es bundesweit Augenlaserzentren und spezialisierte Praxen. Mit der OP kann Kurzsichtigkeit bis maximal etwa minus zehn Dioptrien korrigiert werden, Weitsichtigkeit lässt sich bis ungefähr plus drei Dioptrien und eine Hornhautverkrümmung bis etwa vier Dioptrien behandeln. Für den Eingriff muss der Patient volljährig sein. Auch nach oben hin ist das Alter begrenzt: „Jenseits des 60. Lebensjahres ist eine Augenlaser-OP wegen der Alterssichtigkeit nicht empfehlenswert“, erklärt Knorz. Nicht infrage kommt die Operation außerdem für Menschen, die einen Grauen oder Grünen Star haben – beide Erkrankungen werden anders behandelt – sowie für Patienten mit Rheuma oder Bindegewebserkrankungen. Nicht immer könne die Fehlsichtigkeit vollständig korrigiert werden und auch bei erfolgreichem Eingriff müssten Patienten damit rechnen, dass das Sehvermögen mit den Jahren, spätestens ab 50 wieder abnimmt, so Knorz.

Bei der Lasik-Methode trennt der Arzt mit einer Art Hobel eine etwa 0,15 Millimeter dicke Lamelle der Hornhaut teilweise ab und klappt sie wie einen Deckel um. Danach schleift er mit einem Laser das Innere der Hornhaut ab – so wird die Fehlsichtigkeit ausgeglichen. Danach klappt der Operateur die Hornhautlamelle wieder zurück und drückt sie an. Sie saugt sich von selbst fest. Der Eingriff kostet laut Knorz pro Auge 1800 und 2800 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die OP derzeit nicht. Private Versicherer entscheiden im Einzelfall.