Hamburg.

Geheimnisvolle Lichter erscheinen am Nachthimmel. Sie sehen aus wie riesige Bänder, Flammen oder Fahnen und leuchten in den Farben Rot, Grün oder Violett. Manchmal flackern sie und scheinen zu tanzen.

Wir kennen das geisterhafte Leuchten unter dem Namen Polarlicht. Besonders gut kann man es im hohen Norden beobachten, rund um die Arktis: zum Beispiel in Grönland, in Norwegen oder Alaska. Aber nicht nur dort. Auch im Süden der Erdkugel, rund um die Antarktis, gibt es das Polarlicht.

Doch was hat es mit den Lichtern auf sich? Über diese Frage zerbrachen sich die Forscher lange Zeit den Kopf. „Bis heute sind nicht alle Rätsel um das Polarlicht gelöst“, sagt der Forscher Volker Bothmer. Zum Beispiel kann man das Leuchten nicht genau vorhersagen. Was man aber weiß: Die Quelle des Polarlichts ist die Sonne. Sie schickt nicht nur Wärme und Licht zur Erde, sondern auch jede Menge elektrisch geladener Teilchen. Diese nennt man auch Sonnenwind. Der saust mit einer irren Geschwindigkeit durch das All.

Kommt der Sonnenwind bei der Erde an, treffen die Teilchen auf das Magnetfeld unseres Planeten. Sehen kann man das Feld nicht. Aber es ist wie ein gigantischer Schutzschild. Der Sonnenwind kann es nicht so einfach durchdringen! Er strömt deshalb um das Magnetfeld herum. Dabei aber kann es zu Kurzschlüssen kommen. Dann bekommen die Teilchen doch noch genügend Energie, um in unsere Atmosphäre einzudringen. Das geschieht vor allem am Nordpol und am Südpol.

In der Atmosphäre bringen die Sonnenteilchen dann die chemischen Elemente Sauerstoff und Stickstoff zum Leuchten. Treffen sie auf Sauerstoff, entsteht grünes oder rotes Licht. Bei Stickstoff ist es vor allem blau und violett. Beim Polarlicht sind also keine Geister am Werk!