Weltweit sind nach der Behandlung mit dem neuen Schlaganfall-Mittel von Boehringer Ingelheim mehr als 200 Menschen gestorben.

Frankfurt. Weltweit sind nach der Behandlung mit dem neuen Schlaganfall-Mittel von Boehringer Ingelheim mehr als 200 Menschen gestorben. Seit der ersten Zulassung von Pradaxa im März 2008 bis zum 31. Oktober 2011 wurden weltweit 260 Verdachtsfälle von tödlichen Blutungen gemeldet, teilte Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern am Wochenende mit.

Einem Bericht von "Spiegel Online" zufolge traten 21 Todesfälle in Europa auf, vier davon in Deutschland. Anfang November hatte der Familienkonzern noch von etwa 50 Verdachtsfällen zu tödlichen Blutungen im zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme von Pradaxa gesprochen.

Boehringer Ingelheim wies darauf hin, dass die Zahl der bisher gemeldeten Verdachtsfälle im Verhältnis deutlicher geringer als jene sei, die in der Zulassungsstudie für das Behandlungsfeld Schlaganfall-Prävention erhoben worden war. Der Konzern hatte die Ärzte kürzlich aufgefordert, künftig weitere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

So sollen die Mediziner die Nierenfunktion von Patienten vor einer Behandlung überprüfen und bei schweren Störungen das Medikament nicht verschreiben. Es wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Ist deren Funktion gestört, bleibt das Präparat im Körper. Innere Blutungen können dann lebensbedrohlich werden.