Karlsruhe.

Stell dir mal vor, du hättest 90 Geschwister. Dauernd hätte jemand Geburtstag, und du könnest dir kaum alle Namen merken. So könnte es den Söhnen und Töchtern von Ramses II. (der Zweite) ergangen sein.

Ramses II. hatte fast 100 Kinder. Er war ein König, ein „Pharao“, und lebte vor mehr als 3000 Jahren in Ägypten. Dieses Wüstenland am Fluss Nil war in jener fernen Zeit eines der mächtigsten Länder der Welt. Es gab eine große Armee. Überall in Ägypten standen riesige Bauwerke. Von den Pyramiden hast du bestimmt schon einmal gehört. Sie waren schon uralt, als Ramses II. den Thron bestieg.

Eine Ausstellung in Karlsruhe in Baden-Württemberg zeigt ab dem 17. Dezember das Leben im Ägypten unter Ramses II. Man kann dort zum Beispiel Statuen und Katzenmumien sehen. Katzen waren für die Ägypter heilig und wurden wie Götter verehrt, erklärt der Experte Lars Petersen.

Auch Ramses II. wurde von seinem Volk wie ein Gott verehrt. Er regierte 66 Jahre über Ägypten, so lange wie kein anderer Pharao. Nach seinem Tod – er wurde etwa 95 Jahre alt – haben Priester Ramses einbalsamiert. Sein Körper wurde so zur Mumie. Viele Jahrhunderte lag sie in ihrem Grab, bis sie vor 135 Jahren in der Stadt Luxor wiederentdeckt wurde. In einer feierlichen Schiffsprozession über den Nil hat man Ramses’ Mumie damals in die Hauptstadt Kairo gebracht. An den Ufern standen Tausende Menschen und verbeugten sich. Für sie war Ramses immer noch ihr König.

Heute ist die Mumie im Ägyptischen Museum in Kairo zu sehen.