Hamburg.

Journalisten berichten über vieles, was gerade in Deutschland und der Welt geschieht – und die Reporter des Hamburger Abendblatts natürlich am meisten über Hamburg. Dabei müssen sie besondere Regeln beachten. Ganz wichtig: Sie müssen immer prüfen, ob auch alles stimmt, was sie berichten wollen.

Damit sich Journalisten an die Regeln halten, gibt es den Deutschen Presserat. „Er achtet darauf, dass Journalisten nichts Falsches schreiben“, erklärt der Experte Hendrik Zörner vom Deutschen Journalisten-Verband. In diesem Jahr wird der Presserat 60 Jahre alt. Gestern wurde das Jubiläum gefeiert.

Die Regeln, an die sich Journalisten halten sollen, sind im sogenannten Presse-Kodex aufgeschrieben. Darin steht zum Beispiel, dass sie das Privatleben der Menschen achten sollen, über die sie berichten. Oder dass sie ohne Vorurteile über Ereignisse schreiben.

Wenn jemand meint, dass ein Bericht in der Zeitung nicht richtig ist, dann kann er sich beim Presserat beschweren. Der überprüft den Fall und bittet die Zeitung, sich zu der Beschwerde zu äußern. Dann fällt er eine Entscheidung. „Wenn eine Zeitung etwas falsch behauptet hat, fordert der Presserat die Zeitung auf, das zu berichtigen und sich zu entschuldigen“, sagt der Fachmann. Die meisten Zeitungen haben sich verpflichtet, die Urteile des Presserats zu befolgen.

Manche Leute finden allerdings, dass der Presserat noch mehr tun sollte, wenn ein Bericht nicht in Ordnung ist. Er wird deshalb ab und zu als „zahnloser Tiger“ bezeichnet. Das heißt: Er erscheint vielleicht gefährlich, kann aber nicht viel tun. „Der Presserat spricht keine Geld- oder Gefängnisstrafen aus“, sagt der Fachmann. „Das ist die Aufgabe unserer Gerichte, an die sich die Bürger wenden können.“