Hamburg.

Ein normales Schwimmbecken ist nur wenige Meter tief. In manchen Bereichen kann man sogar stehen. Davon kann beim Nord-Ostsee-Kanal keine Rede sein. Diese künstliche Wasserstraße verbindet die Nordsee mit der Ostsee, die Mündung der Elbe mit Kiel. Der Kanal ist elf Meter tief.

Das ist auch wichtig. Denn jeden Tag befahren viele große Frachter den Nord-Ostsee-Kanal. Für sie ist der Kanal eine prima Abkürzung, wenn sie von der Nordsee in die Ostsee fahren wollen oder umgekehrt. Sonst müssten sie nämlich um Jütland – das ist ein Teil Dänemarks – herumkurven, eine rund 460 Kilometer längere Strecke.

Die großen Frachtschiffe liegen teilweise knapp zehn Meter tief im Wasser. Da ist also nicht mehr viel Platz nach unten. Damit die Schiffe nicht auf Grund stoßen, gibt es besondere Aufpasser.

Kapitän Ingo Looft ist einer von ihnen. Tag für Tag fährt er mit seinem Schiff „Orka“ durch den Nord-Ostsee-Kanal und misst die Tiefe. An manchen Stellen setzt sich zum Beispiel Schlamm ab. „Dort muss ständig ausgebaggert werden“, sagt Kapitän Looft. „Wir kon-trollieren, ob die Bagger die Tiefe exakt einhalten.“

Für ihre Messungen müssen die Fachleute übrigens keinen langen Stock ins Wasser halten. Stattdessen nutzen sie Echolote. Solche Geräte senden Signale zum Boden. Von dort kommen die Signale zurück zum Schiff. Je länger sie dafür brauchen, desto tiefer das Wasser.