Wien.

Der Klimawandel könnte in Europa eine Heuschnupfen-Welle verursachen. Eine besondere Rolle spiele dabei die vor 150 Jahren aus den USA eingeschleppte Pflanze Ambrosia, berichteten Wissenschaftler der Medizinischen Universität Wien und weiterer europäischer Hochschulen am Donnerstag.

Die Zahl der Menschen, die wegen Ambrosia-Pollen an Heuschnupfen leiden, könne sich innerhalb der nächsten 35 Jahre bei einer angenommenen Erderwärmung um 1,4 Grad mehr als verdoppeln. Nach Einschätzung der Forscher sei der Klimawandel zu zwei Dritteln für den zu erwartenden Anstieg von derzeit 33 auf dann 77 Millionen Ambrosia-Allergikern verantwortlich. Eine höhere Konzentration der Pollen sowie eine längere Blüte können die Symptome zudem verstärken.

Ambrosia kann sich besonders rasch ausbreiten. Ein Exemplar der auch Beifußblättriges Traubenkraut genannten Pflanze kann eine Milliarde Pollenkörner pro Saison produzieren. Die Studie entstand im Rahmen des EU-Projektes Atopica und ist in den „Environmental Health Perspectives“ veröffentlicht. Rund 40 Prozent aller Europäer haben den Forschern zufolge zumindest einmal im Leben Heuschnupfen.