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Nach fünf Jahren wissenschaftlicher Untersuchungen ist die einzige noch erhaltene Moorleiche Ostfrieslands nach Emden zurückgekehrt. Forscher hatten das 1200 Jahre alte Skelett aufwendig untersucht und präpariert. Der nach seinem Fundort bei Aurich benannte „Mann vom Bernuthsfeld“ (Spitzname „Bernie“) wird ab August in einem neuen Bereich des Ostfriesischen Landesmuseums Emden ausgestellt.

Zwei Arbeiter hatten 1907 das Skelett beim Torfstechen entdeckt. Ein Archivar fertigte kurz darauf akribische Notizen von der Lage der Knochen an. Für die neue Präsentation der sterblichen Überreste hat sich der Hildesheimer Restaurator Jens Klocke stark an den Fundortskizzen orientiert. Er sehe aber noch viele offene Fragen. „Warum wurde das Skelett im Moor begraben, weitab von jeder Siedlung? Das wäre ein guter Stoff für einen Mittelalterkrimi“, sagt Klocke. Auch die genaue Todesursache steht noch nicht fest, der Verdacht einer Gewalttat bestätigte sich jedoch nicht. Wissenschaftler in Hamburg, Göttingen und Hannover hatten in den vergangenen Jahren Knochen, Haare und Kleidung des Toten untersucht. Dazu gehörte auch eine Rekonstruktion des Schädels als plastisches Modell.