Köln.

Bis vor 45.000 Jahren war der Neandertaler die vorherrschende Menschenart in Europa. Archäologische Funde belegen, dass es auch in Deutschland Siedlungen gegeben hat. Dann aber soll es mit dem Homo neanderthalensis sehr schnell zu Ende gegangen sein.

Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Unser Weg nach Europa“ der Universitäten Köln, Bonn und Aachen sind nach Auswertung bisher bekannter Fundstellen sicher: Die Neandertaler hatten kurz vor ihrem raschen Aussterben das Populationsmaximum erreicht. Das berichtet die Universität Köln und zitiert aus einem Artikel von Prof. Dr. Jürgen Richter für das „Quaternary International Journal“.

Demnach stammten über die Hälfte der bekannten Neandertalersiedlungen in Deutschland aus dem Mittleren Paläolithikum und lassen sich auf 60.000 bis 43.000 Jahren vor unserer Zeit datieren. In weniger als 1000 Jahren nach diesem demografischen Höhepunkt sei der Neandertaler von der Bildfläche verschwunden. Warum er ausgestorben ist, ist nicht abschließend geklärt. Möglich ist, dass es mit seiner geringen genetischen Diversität oder der Einwanderung des modernen Menschen (Homo sapiens) zu tun hat.