Ulm.

Zu schwere oder ungeeignete Schulranzen können das Risiko für Rückenschmerzen und Wirbelsäulenschäden erhöhen, warnt die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft (DWG) vor Beginn des neuen Schuljahres. Jedes fünfte Kind über sechs Jahren habe bereits Haltungsschäden. Um dem vorzubeugen, sollten Kinder ihre Ranzen mindestens bis zum Alter von 13 Jahren immer mittig und nicht einseitig tragen, raten die Experten. Taschen oder Koffer, die den Rücken nur einseitig belasten, seien besonders für Grundschulkinder ungeeignet.

Der ideale Ranzen sollte für Kinder im Grundschulalter bei einem Innenvolumen von fünfzehn Litern nicht mehr als 1,3 Kilogramm Leergewicht haben, erklärt die DGW. Der gepackte Ranzen sollte wiederum nie mehr als 15 Prozent des Gewichts des Kindes haben – Untersuchungen aus den USA haben gezeigt, dass eine Belastung von 20 Prozent des Körpergewichts bereits deutliche Auswirkungen auf die Wirbelsäule hat. Aber auch bei 15 Prozent handele es sich nur um eine Fausteregel, gibt die DWG zu bedenken. Die tatsächliche Belastbarkeit des Kinderrückens kann davon abweichen. Wenn das Kind sich beim Tragen des Ranzens zu weit nach vorne oder hinten beugt, seine Oberkörperhaltung unnatürlich verändert oder über Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Fingern klagt, seien das Warnzeichen dafür, dass der Schultornister zu schwer sein könnte.

Zu tief sitzende Schulranzen führen zum Hohlkreuz

Auch die richtige Position auf dem Rücken ist maßgeblich. „Der Ranzen sollte mit den Schultern abschließen“, so die Empfehlung. Sitzt der Ranzen zu tief, bildet sich ein Hohlkreuz und die Lendenwirbelsäule wird stark belastet. Zudem sollte der Tornister ergonomisch geformt sein, also sich der Rückenform des Kindes anpassen und nicht zu eng anliegen.