Stell dir vor, deine Familie will einen Ausflug machen. Es gibt verschiedene Vorschläge. Am Ende fahren alle an den Ort, wo die Mehrheit hin will. Du wärst lieber woanders hingefahren. Du bist aber in der Minderheit. Man sagt dazu auch Opposition. Das Wort bedeutet etwa Widerspruch oder Widerstand.

    So etwas gibt es auch in der Politik, etwa im Bundestag. Der Bundestag ist das Parlament von Deutschland. Dort arbeiten Politiker verschiedener Parteien, die von den Bürgern bei der Bundestagswahl gewählt wurden. Man nennt die Politiker auch Abgeordnete.

    Im Bundestag schließen sich die Abgeordneten zu Gemeinschaften zusammen: zu Fraktionen. Die Fraktion mit den meisten Abgeordneten bildet in der Regel die Regierung. Oft schließt diese Fraktion sich noch mit einer oder mit mehreren Fraktionen zusammen, um eine Mehrheit im Bundestag zu haben. Das heißt: Die meisten Abgeordneten im Parlament gehören dann dazu.

    Die Gruppe der Fraktionen, die nicht zur Regierung gehört, nennt man Opposition. Am Dienstag ging es beim wichtigsten Gericht von Deutschland um Rechte der Opposition. Die Opposition regiert zwar nicht. Trotzdem ist sie wichtig. „Ihre Hauptaufgabe ist es, die Regierung zu kontrollieren“, sagt der Politikexperte Everhard Holtmann. „Die Opposition ist eine Art Wächter gegenüber der Regierungsmehrheit.“

    Für die Aufgabe hat sie verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel „Kleine“ oder „Große Anfragen“. Dabei muss ein bestimmter Anteil der Abgeordneten mitmachen. Die Anfragen müssen schriftlich beantwortet werden. Bei einer „Großen Anfrage“ gibt es im Bundestag auch eine Diskussion.