Tübingen.

Die Neandertaler sind einer Studie zufolge möglicherweise deshalb ausgestorben, weil sie nur leicht zu gewinnende Nahrungsmittel zu sich nahmen. Das geht aus einer Untersuchung der Tübinger Forscherin Sireen El Zaatari hervor. Gemeinsam mit Wissenschaftlern aus Leipzig und den USA habe El Zaatari die Backenzähne von Neandertalern unter die Lupe genommen und dabei deutliche Unterschiede zum Gebiss von modernen Menschen festgestellt. Der moderne Mensch bemühte sich den Forschern zufolge schon vor mehr als 40.000 Jahren auch in schwierigem Umfeld um eine ausgewogene Ernährung. Selbst in Steppenlandschaften, in denen der Neandertaler vorrangig Fleisch verzehrte, besorgte sich der moderne Mensch pflanzliche Nahrung, etwa durch das Ausgraben von Pflanzenknollen. Dazu entwickelte er sogar Werkzeuge. Das habe ihm im Überlebenskampf einen Vorteil verschafft. Die Forscher werteten Daten von 52 Menschen an 37 Fundstätten aus einem Zeitraum von vor 500.000 bis 12.000 Jahren aus.