Frankfurt/Main.

    Reptilien schlafen ähnlich wie Säugetiere oder Vögel. Anders als bisher vermutet lässt sich auch in ihrem Gehirn ein Wechsel verschiedener Schlafphasen messen, berichten Forscher des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung im Fachblatt „Science“. Mehrmals pro Nacht wechseln Menschen zwischen zwei Schlafphasen, dem REM- und dem Non-REM-Schlaf. Während der REM-Phase träumen Menschen besonders lebhaft und häufig. Dabei nimmt die Hirnaktivität zu, Herz- und Atemfrequenz sowie Blutdruck steigen. Im Non-REM-Schlaf ist die Gehirnaktivität geringer, Körpertemperatur und Blutdruck sinken. Bisher glaubten Experten, dieses Schlafmuster existiere nur bei Säugern und Vögeln.

    Die Frankfurter Forscher um Gilles Laurent haben dies widerlegt. Sie hatten fünf Exemplare von Streifenköpfigen Bartagamen (Pogona vitticeps) verkabelt und stellten fest, dass sich auch bei den Reptilien REM- und Non-REM-Schlafphasen abwechselten, nur in deutlich schnellerem Rhythmus. Jede Phase dauerte etwa 80 Sekunden; insgesamt durchliefen die Tiere rund 350 Zyklen pro Nacht. Beim Menschen wechseln sich pro Nacht etwa vier bis fünf 90-minütige Zyklen ab.