Köln.

Viele Narren waren enttäuscht. So sehr hatten sie sich auf den Karnevalsumzug an Rosenmontag gefreut. Der ist in vielen Städten für die Karnevalsfans ein Höhepunkt der Feierei. Doch gestern wurden Umzüge in vielen Städten aus Sicherheitsgründen abgesagt: etwa in Düsseldorf, Essen und Mainz. Denn Wetterexperten hatten Sturm vorhergesagt.

„Es tut mir leid für die Narren und für mich selbst“, sagte der Oberbürgermeister von Düsseldorf. „Aber es macht ja keinen Spaß, wenn die Leute Angst haben und ihnen das Zeug um die Ohren fliegt.“

In Köln dagegen fiel der Zug nicht aus. Er wird dort im Dialekt „Zoch“ genannt. Allerdings sah der Zug ein bisschen anders aus als sonst. Normalerweise laufen einige Hundert Pferde mit. Sie fehlten jetzt wegen des Sturms.

Die großen Umzugswagen, für die der Kölner Karnevalszug bekannt ist, waren aber dabei. Dafür hatte man auch wieder bekannte Politiker als Figuren nachgebaut. Mit den Figuren machen sich die Narren jedes Jahr über die Politik lustig.

Es gab zum Beispiel Bundeskanzlerin Angela Merkel als Figur zu sehen. Aus ihrem Mund hingen einige Zähne. Außerdem hatten die Narren am Mund der Kanzlerin eine große Nuss befestigt. Einige solcher Nüsse lagen dazu noch vor ihr. Auf den Nüssen standen schwierige Aufgaben geschrieben, die die Bundeskanzlerin gerade beschäftigen. Die Botschaft der Narren: An diesen schwierigen Aufgaben beißt die Kanzlerin sich die Zähne aus.

Auch in Städten, in denen die Rosenmontagszüge ausfielen, feierten Menschen Karneval. In Düsseldorf und Mainz zum Beispiel sah man verkleidete Leute. In beiden Städten überlegt man, den Rosenmontagsumzug im Frühling nachzuholen.