Genf/Ulm.

Das Zika-Virus hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in 33 Ländern verbreitet. Vor allem in Brasilien und Kolumbien hätten sich Menschen mit dem Erreger angesteckt.

Gezählt wurden Länder, die den Zika-Ausbruch zwischen Januar 2014 und 5. Februar 2016 gemeldet haben. Es gebe zudem Hinweise auf eine Virenübertragung in sechs weiteren Staaten. Eine weitere Ausdehnung schätzt die WHO als wahrscheinlich ein. Ärzte prüfen einen möglichen Zusammenhang zwischen der Schädelfehlbildung Mikrozephalie bei Neugeborenen und dem Zika-Virus. Fünf der betroffenen Länder meldeten nach WHO-Angaben zugleich eine Zunahme der seltenen Lähmungskrankheit Guillain-Barré: Brasilien, Kolumbien, El Salvador, Surinam und Venezuela. Die Regierung von Kolumbien hatte am Freitag sogar von drei Todesfällen durch die Krankheit berichtet. Alle drei Menschen waren mit Zika infiziert. Schon ein Zika-Ausbruch 2013/2014 in Französisch-Polynesien war mit einem Anstieg des Guillain-Barré-Syndroms einhergegangen. Insgesamt hätten die Behörden in Kolumbien bislang 25.645 Zika-Fälle und 3177 infizierte Schwangere registriert, teilte Präsident Juan Manuel Santos am Samstag mit.

Deutsche Urlauber, die von einer Reise aus einem Zika-Risikogebiet zurückkommen, sollten nach einer Empfehlung der Gesellschaft für Virologie vorerst mit dem Partner keinen ungeschützten Sex haben. In den USA ist laut der Gesundheitsbehörde in Dallas das Zika-Virus beim ungeschützten Sex übertragen worden. „Reiserückkehrer aus Endemiegebieten, bei denen eine akute Zika-Virusinfektion nicht ausgeschlossen werden kann, können sicherheitshalber für einen Zeitraum von drei bis vier Wochen Kondome verwenden“, erklärte Prof. Susanne Modrow. Das gelte unabhängig davon, ob die Frau schwanger sei oder nicht.