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Einer Studie zufolge sind in Deutschland Schüler mit ausländischen Wurzeln häufiger von psychischen Belastungen betroffen als Gleichaltrige ohne Migrationshintergrund. Sie litten stärker unter Kopf-, Bauchschmerzen oder Schlafproblemen, erklärte die Martin-Luther-Universität in Halle.

Die Umfrageergebnisse von 2013/2014 gehören zur internationalen HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children) der Weltgesundheitsorganisation WHO. Dabei werden alle vier Jahre der Gesundheitszustand und das gesundheitsrelevante Verhalten von Schülern im Alter von elf, 13 und 15 Jahren in Europa und Nordamerika untersucht.

Den deutschen Teil der Studie leitete Matthias Richter, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie der Universität in Halle (Sachsen-Anhalt). Dazu wurden in Deutschland insgesamt 5961 Schüler von den Forschern befragt. Die internationalen Ergebnisse sollen im März veröffentlicht werden.

Unter mindestens zwei psychosomatischen Beschwerden pro Woche leiden demnach besonders Mädchen (31,3 Prozent), bei Jungen ist der Anteil niedriger (17,3 Prozent). Laut Studie weist mehr als die Hälfte aller Befragten einen problematischen Fernsehkonsum auf (Mädchen 52,4 und Jungen 58,8 Prozent). Dabei gelte, dass der Fernsehkonsum in dem Maße abnehme, wie der familiäre soziale Status steige. Zudem würden Kinder mit Migrationshintergrund häufig mehr als vier Stunden an Schultagen fernsehen.

Wie die Studie weiter ergab, frühstückt mehr als die Hälfte aller Schüler an Schultagen, davon jedoch mehr Jungen (65,1 Prozent) als Mädchen (57,3 Prozent). Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund ist unter den „Nie-Frühstückern“ am höchsten (Mädchen 39,3 Prozent, Jungen 32,8 Prozent).