München.

Die Vereinten Nationen haben 2016 zum „Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte“ erhoben. Gesundheitsorganisationen auf der ganzen Welt empfehlen den Verzehr von Hülsenfrüchten als Teil einer gesunden Ernährung. Sie sollen Übergewicht, Diabetes, Herzerkrankungen und Krebs vorbeugen.

Tofu, Falafel und Hummus aus Kichererbsen – die internationale Küche kommt ohne Hülsenfrüchte nicht aus. „In Kulturkreisen, in denen traditionell wenig Fleisch verzehrt wird oder werden kann, in Afrika, Asien und Südamerika, sind sie die wesentliche Protein-Ernährungsgrundlage“, sagt Manuela Specht, Referentin bei der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP). Allerdings seien sie in Mitteleuropa „aus der Mode gekommen“. Fleisch essen galt in Zeiten des Wirtschaftswunders als Statussymbol. Mit einer Abkehr von hohem Fleischkonsum bekommen Hülsenfrüchte aber nun einen neuen Stellenwert. Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder ganz ohne tierische Produkte.

Die EU-Agrarreform hat 2015 fast zur Verdoppelung des Hülsenfruchtanbaus beigetragen. Nach den neuen Regeln müssen Bauern fünf Prozent der Felder als ökologische Vorrangflächen bewirtschaften, also etwa mit Hülsenfrüchten. Diese gehen eine Symbiose mit Bakterien ein, die an ihren Wurzeln Stickstoff anreichern, natürlicher Dünger. Zudem lockern sie den Boden. Nachteil: Bohne und Erbse unterliegen starken Ertragsschwankungen und kränkeln schnell. Nicht zuletzt wegen des geringen Anbaus wurde wenig in neue Züchtungen investiert. Forscher und Bauern fordern hier dringend mehr Förderung. Die Bundesregierung hat dazu eigens eine „Eiweißpflanzenstrategie“ aufgelegt.