Berlin. Bundesamt für Lebensmittelsicherheit stellt Jahresbericht vor

Hohe Gehalte von allergieauslösenden Stoffen in Modeschmuck und Lederwaren sowie Antibiotikarückstände in Geflügelfleisch und Fisch gehören aktuell zu den Problemfeldern auf dem deutschen Markt. Das teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Montag bei der Vorstellung des bundesweiten Überwachungsplans 2014 mit. Jährlich überprüfen die Behörden der Länder Lebensmittel, Kosmetik und Bedarfsgegenstände auf gesundheitsgefährdende Stoffe. 2014 „wurden zwölf Prozent der rund 382.000 Proben beanstandet“.

In Modeschmuck wie Ohrringen und Piercingschmuck wurden hohe Gehalte an potenziell allergieauslösendem Nickel nachgewiesen. Die höchsten gefundenen Konzentrationen überschritten die zugelassenen Grenzwerte um das Zehnfache, teilten die Behörden mit. Auch der Stoff Chrom VI kann Allergien auslösen. In Bedarfsgegenständen wie Schuhen oder Jacken darf er eigentlich nicht nachweisbar sein. Die Ämter entdeckten ihn dennoch, besonders häufig in Handschuhen und Fingerlingen sowie in Rucksäcken, Koffern, Taschen und Arbeitsbekleidung. Proben von chinesischen Produkten waren etwa dreimal häufiger belastet als Ware aus Deutschland.

Auch bei den Lebensmitteln gab es unerwünschte Funde: In knapp 30 Prozent der untersuchten Putenfleisch-Proben entdeckten die Ämter Antibiotikarückstände. Bei Hähnchenfleisch waren es mit knapp fünf Prozent der untersuchten 125 Proben deutlich weniger. Allerding wiesen die Ämter auch hier eine Grenzwertüberschreitung bei den Rückständen nach.

Gravierender waren die Funde bei gezüchtetem Fisch, der aus Asien importiert wurde. Mehrere Proben überschritten die Rückstandshöchstmengen und enthielten zudem das in der EU verbotene Medikament Malachitgrün. Außerdem untersuchten die Behörden Honig auf Pyrrolizidinalkaloide (PA), potenziell giftige Stoffe, die Pflanzen bilden, um sich gegen Fressfeinde zu wehren. Der Gehalt im Honig lässt sich bei der Herstellung reduzieren. Knapp zehn Prozent der Proben enthielten hohe Gehalte. Die Einträge müssten künftig weiter minimiert werden, so die Behörden.