Hamburg/Berlin. Cold Brew oder Flat White – die beliebtesten Wachmacher und wie sie zubereitet werden

Kaffee mit süßem Sirup? Das ist Schnee von gestern. Im Trend sind derzeit beispielsweise Flat White oder Kaffeekirsche. Aber auch ein Klassiker ist zurück.

Flat White: Er soll den Cappuccino ablösen. Ihn gibt es besonders in Großstädten inzwischen in etlichen Cafés. Mehr Espresso und ein cremiger, feinporiger Schaum machen ihn aus, wie Holger Preibisch vom Deutschen Kaffee­verband beschreibt: „Der Schaum wird flacher eingegossen. Es gibt keinen Milchschaumberg wie beim Cappuccino und kein Kakaopulver.“

Cold Brew: Kalter Kaffee – klingt erstmal wenig verlockend. Aber für Preibisch ist das ein echter Trend. Die Vorbereitung des Trendgetränks ist aber aufwendig: Ganze acht Stunden muss der kalte Kaffee ziehen: „Cold Brew hat nichts mit dem Kaffee zu tun, der mit der Zeit kalt geworden ist“, sagt Preibisch. Er wird mit fünf bis acht Grad kaltem Wasser aufgesetzt und sollte im Kühlschrank ziehen. Besonders gut funktioniert das in einer Pressstempelkanne. „Zehn bis 12 Gramm braucht man pro Tasse Cold Brew.“ Das Ergebnis soll ein sanfter, süßlicher Kaffeegeschmack sein.

Filterkaffee: Schon seit mehreren Monaten steht der klassische Filter­kaffee wieder hoch im Kurs. Aber nicht unbedingt aus der elektrischen Kaffeemaschine – sondern eher aus dem Handfilter. Und viele Kunden achten stärker auf Qualität: Die Bohne, das Herkunftsland und die Mischung spielen inzwischen eine große Rolle.

Preibisch rät für die Zubereitung: „Der Filter muss an einem geruchsneutralen Ort aufbewahrt werden. Das Papier nimmt schnell andere Aromen auf.“ Bevor man den Kaffee aufschüttet, rät der Kaffeeexperte, den Filter anzufeuchten: „So öffnen sich die Poren.“ Zum Aufbrühen darf das Wasser nicht kochen. „Lieber eine Minute abkühlen lassen. Danach das Kaffeepulver anfeuchten, damit es quellen kann.“ Zum Schluss den Kaffee schlückchenweise aufschütten.

Kaffeekirschentee: Wie der Name schon sagt – Kaffeekirschentee ist eher was für Teetrinker. Er wird auch Cascara genannt und aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirsche gewonnen. Früher landete dieses zum großen Teil im Abfall der Kaffeefarmer – heute findet das Fruchtfleisch wieder Verwendung. Als heißes Getränk, als Brause oder Glühwein – Cascara lässt sich in verschiedenen Varianten trinken. „Man muss einfach nur den Teebeutel aufgießen und ziehen lassen.“ Umso länger es zieht, desto süßer wird das Heißgetränk. Der Tee soll sogar Zellzerstörung vorbeugen, sagt Stefan Richter von der Deutschen Röstergilde. „Vor allem ist er magenschonend und enthält genauso viel Koffein wie eine Tasse Kaffee.“