Nakhonratchasima. Das deutsche Team mit der Hamburger Schülerin Dominika Stronczek verpasste das Finale. Singapur triumphierte. Nächstes Jahr Russland?

Letzter Tag des Physik-Weltcups in der Hitze Thailands. Gelassen sah das deutsche Team mit der Hamburger Schülerin Dominika Stronczek dem Finale entgegen. Denn die Fünf mussten dieses Jahr leider nicht um den Physik-Weltcup-Titel antreten. Im Kampf um den Titel standen sich Polen, China und Singapur gegenüber.

Die Teams durften sich ihre Vortragsthemen selbst aussuchen. Polen startete stark mit einer Präsentation des Luftstroms zwischen zwei miteinander gekoppelten Luftballons. China dagegen enttäuschte, da ihr Vortrag über eine rotierende, hauchdünne Schicht aus Seifenlauge durchschnittlich war. Blieb Singapur, die sich der teils chaotischen Bewegung eines Pendels in einem wechselnden Magnetfeld widmeten. Schon zuvor favorisiert entschied Singapur diesen finalen Dreikampf für sich. Es folgte Polen auf Platz zwei und abgeschlagen die Chinesen auf Rang drei.

„Es war toll zu sehen, wie die anderen die Probleme gelöst haben“, sagte die 17-jährige Dominika, die in Hamburg-Borgfelde die St. Ansgar-Schulbesucht. Das Endergebnis habe sie nicht überrascht. „Doch hätte ich es lieber gesehen, wenn Polen gewonnen hätte.“ Auch wenn Dominika und ihre Truppe es dieses Jahr nicht in die Finalrunde geschafft haben, freuten sich alle fünf über Platz 13 (von insgesamt 31) und eine Bronzemedaille. Abends galt es, diesen Achtungserfolg mit den anderen Teilnehmern aus aller Welt noch tüchtig zu feiern. Viele Teams präsentierten sogar landestypische Tanz- oder Gesangseinlagen. Korea schaffte es mit seiner Version vom „Gangnam Style“, fast alle von den Stühlen zum Mittanzen zu reißen. „Diese Party war für mich ganz klar ein Highlight unserer Reise“, sagte Dominika anschließend.

Mit dem rauschenden Fest endete der IYPT-Physik-Weltcup 2015 mit einem schon vorher favorisierten Champion. Nächstes Jahr werden die Jungphysiker aus zahlreichen Staaten wieder gegeneinander antreten. Die Wahl für den kommenden Austragungsort fiel auf Jekatarinburg in Russland. „Theoretisch könnte ich nächstes Mal wieder dabei sein“, sagt Dominika. Große Lust darauf hätte sie schon. Und vielleicht gäbe es dann den achten Weltmeister-Titel für die deutschen Nachwuchsphysiker. (HA)