Parma. Acrylamid steht in Verdacht, das Krebsrisiko zu steigern. Zudem kann es nerven schädigen. Vorsicht ist auch beim Grillen angebracht.

Die EU-Lebensmittelbehörde hat vor Acrylamid in Nahrungsmitteln gewarnt. Der chemische Stoff könnte das Krebsrisiko in allen Altersgruppen steigern, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Bewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa). Dem Stoff seien wegen ihres geringeren Körpergewichts vor allem Kinder ausgesetzt. Die Efsa bestätigte mit der Bewertung frühere Einschätzungen.

Acrylamid kommt am häufigsten in Kartoffelprodukten wie Chips und Pommes frites sowie in Kaffee, Keksen, Kräckern, Knäckebrot und Toast vor. Die Zubereitung der Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle: Acrylamid entsteht bei hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit beim Braten, Rösten, Backen, Grillen und Frittieren.

Über die Nahrung aufgenommen, gelangt es über den Darm in alle Organe. Tierstudien haben gezeigt, dass Acryl­amid das Erbgut von Zellen verändern und Krebs auslösen kann, bekannt sind bei hohen Dosen auch Nervenschädigungen. Welche Mengen für den Menschen ebenso gefährlich sind, ist mangels Daten noch unklar.

Grenzwerte für Acrylamid in Lebensmitteln gibt es nicht. Vor allem bei Babys und Kindern sei zu empfehlen, auf eine nicht allzu hohe Aufnahme betroffener Lebensmittel zu achten, so die Efsa. Für das Kochen empfehlen Experten, auf starke Bräunung, hohe Temperaturen beim Backen und scharfes Anbraten zu verzichten. (dpa)