Pasadena. Von der Erde aus betrachtet schimmert sie nur schwach. Von nahem betrachtet aber wäre die Galaxie gleißend hell. Vermutete Ursache: ein Strudel aus heißem Gas in der Mitte des Sternenhaufens.

Astronomen haben die bislang hellste Galaxie im bekannten Universum aufgespürt: Die ferne Sterneninsel strahlt so hell wie 300 Billionen Sonnen – das ist eine drei mit 14 Nullen. Die Forscher um Chao-Wei Tsai vom Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa im kalifornischen Pasadena stellen ihre Entdeckung im Fachblatt „The Astrophysical Journal“ vor. „Das grelle Licht könnte vom Haupt-Wachstumsspurt des Schwarzen Lochs in der Galaxie stammen“, erläutert Tsai.

Die Galaxie mit der Katalognummer WISE J224607.57-052635.0 ist 12,5 Milliarden Lichtjahre entfernt. Wegen der enormen Entfernung schimmert die Galaxie nur schwach am irdischen Himmel und ist mit bloßem Auge nicht zu sehen. Die Astronomen entdeckten die leuchtstarke Sterneninsel mit dem Infrarotsatelliten „Wise“ der Nasa. Sie gehört zur kürzlich entdeckten Klasse der extrem leuchtstarken Infrarotgalaxien (ELIRG).

Vermutlich verschlinge das riesige Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie große Mengen Gas. Dieses Gas sammelt sich auf einer schnell rotierenden Scheibe, bevor es im Schwarzen Loch verschwindet – ähnlich dem Strudel in einer auslaufenden Badewanne. Das Gas heizt sich stark auf und strahlt dabei hell im sichtbaren UV- und Röntgenlicht. Das Licht wird vom umgebenden Gaskokon verschluckt, der sich erwärmt und im Infrarotlicht leuchtet, für das „Wise“ empfindlich ist.