Zürich.

Die Erderwärmung führt schon heute zu deutlich mehr Wetterextremen. Die hauptsächlich vom Menschen verursachte Entwicklung sei für 75 Prozent der weltweit auftretenden Hitzeextreme und knapp ein Fünftel der Niederschlagsextreme verantwortlich, schreiben Schweizer Wissenschaftler im Fachjournal „Nature Climate Change“. Die Forscher von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich schätzten anhand verschiedener Klimamodellierungen den menschlichen Einfluss auf Wetterextreme ab.

Grundsätzlich bestätigen die Forscher den Trend, dass durch den Temperaturanstieg – abhängig von dessen Ausmaß – die Wetterkapriolen zunehmen. „Kleine Unterschiede machen viel aus“, sagte Studienleiter Erich Fischer. So könnte bei einer globalen Erwärmung um zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau die Wahrscheinlichkeit von Hitzetagen um das Fünffache steigen. Ähnliches gelte für extreme Regentage, die dann zu rund 40 Prozent vom Menschen verursacht seien, heißt es in der Studie.

Die Nordhalbkugel bekäme vor allem die vermehrten Tage mit sintflutartigem Regen zu spüren, so Fischer. In anderen, ohnehin schon heißen Regionen würden die Hitzetage zu einer noch größeren Herausforderung.

Ereignisse wie Hagel oder Tornados seien viel schwieriger einzuordnen, sagen die Forscher. Viele Studien könnten keinen eindeutigen Einfluss des Klimawandels auf diese Wetterextreme zeigen. Dies liege auch daran, dass Modellrechnungen solche kleinräumigen Ereignisse schwer erfassen können.

Bereits jetzt habe sich die Temperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit um 0,85 Grad erwärmt, betonen die Forscher. 2014 war das bisher wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In einem Bericht hielt die Londoner Wissenschaftsgesellschaft Royal Society fest, dass es künftig viel öfter zu Flutkatastrophen und Dürren kommen könnte.