Berlin.

Niesen, juckende Augen und Dauerschnupfen: Zumindest wer auf Birkenpollen allergisch reagiert, kann in diesem Jahr mit milderen Symptomen rechnen als im Vorjahr. 2015 werde eine geringere Konzentration dieser Pollen erwartet, sagten Experten der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID).

Die Ursache dafür ist ganz natürlich: 2014 hatten Birken besonders viele Pollen freigesetzt, sagte Stiftungsleiter Prof. Karl-Christian Bergmann. Es war ein sogenanntes Mastjahr: Ist es vorüber, nehme die Pollenkonzentration gewöhnlich ab. Langfristig hilft das Allergikern aber wenig, das nächste Mastjahr kommt bestimmt: Der PID warnte, dass trotz gegenteiliger Empfehlungen in Städten weiterhin Birken angepflanzt würden.

Mit einer etwa gleich starken Belastung wie in den Vorjahren hätten Gräser- und Beifußallergiker zu rechnen. Kaum vorhersagen lässt sich hingegen der Flug von Ambrosia-Pollen. Sie kommen von weit her: Aus der ungarischen Tiefebene und der Plattensee-Region erreichen sie vor allem Deutschlands Norden und Osten.

Wie aus einer aktuellen PID-Studie in Berlin hervorgeht, ist die Pollenkonzentration sogar innerhalb der Stadt sehr ungleichmäßig. Ein Jahr lang hatten Forscher 16 Pollenfallen aufgestellt: Unterschiede zwischen Messstellen hätten bei bis zu 300 Prozent gelegen. Das zeige, dass bundesweit mehr als bisher rund 55 Messpunkte benötigt würden, um Allergiker detaillierter zu informieren.