Washington.

Ein weiterer an Ebola erkrankter US-amerikanischer Krankenpfleger soll aus Westafrika in seine Heimat ausgeflogen werden. Der Patient werde mit einem Spezialflugzeug aus Sierra Leone, wo er in Krankenhäusern ausgeholfen und sich dabei mit Ebola angesteckt hatte, in die USA gebracht, teilte die US-Gesundheitsbehörde NIH mit. Am Freitag wurde er in einer Spezialklinik in der Nähe von Washington erwartet. Weitere Details über den Patienten und seinen Gesundheitszustand wurden nicht bekannt.

In den vergangenen Monaten waren bereits mehrere an Ebola erkrankte US-Bürger zur Behandlung in ihr Heimatland ausgeflogen worden. Sie gelten alle als geheilt. Ein an Ebola erkrankter Liberianer war im Oktober in einer texanischen Klinik gestorben.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Ebola-Epidemie seit Ende 2013 in den drei am schwersten betroffenen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia mittlerweile mehr als 10.000 Menschenleben gekostet. Darüber hinaus gab es mindestens acht Tote in Nigeria, sechs in Mali und einen in den USA. Es ist der größte jemals registrierten Ausbruch der gefährlichen Infektionskrankheit.

Zuletzt ging die Zahl der Neuerkrankungen auch dank massiver internationaler Anstrengungen zurück, vor allem in Liberia. Das Land entließ vor einigen Tagen den offiziell letzten Ebola-Patienten aus einem Behandlungszentrum in Monrovia. Falls keine neuen Fälle auftreten, könnte das Land nach einer 42-tägigen Frist von der WHO als Ebola-frei eingestuft werden.

Doch warnen Experten, dass die Epidemie noch nicht vollkommen gestoppt sei. Vor allem Sierra Leone verzeichnet seit einigen Tagen wieder eine Zunahme von Fällen in vier Regionen. Der zuständige Regierungsbeauftragte Alfred Palo Conteh beklagte Nachlässigkeit im Kampf gegen die Krankheit und forderte neue Anstrengungen, um die Epidemie einzudämmen.

Der UN-Ebola-Beauftragte David Nabarro hatte Mitte Februar betont, dass weiter mehr als 10.000 zivile Helfer im Kampf gegen die Krankheit in Westafrika nötig seien. Wichtig sei danach auch der Wiederaufbau des Gesundheitswesens in den betroffenen Ländern.