Zürich. Obwohl sich Mensch und Schimpanse unterschiedlich fortbewegen - einmal zwei-, einmal vierbeinig -, sind bei ihnen die Muskelansatzstellen am Oberschenkel ähnlich ausgebildet. Sehr verschieden ausgebildet sind sie hingegen bei Schimpanse und Gorilla, obwohl sich diese Menschenaffenarten ähnlich fortbewegen. Zu dieser überraschenden Erkenntnis gelangte jetzt Naoki Morimoto vom Anthropologischen Institut der Universität Zürich.

Der morphologische Befund bestätigt die Erkenntnisse der Genetik, wonach Mensch und Schimpanse evolutionäre Geschwister sind, Gorillas aber entferntere Verwandte des Menschen. Die neue Erkenntnis hat Konsequenzen für die Interpretation von Fossilfunden: Die für die Fortbewegung entscheidenden Oberschenkelknochen sagen in erster Linie etwas über ihre evolutionäre Verwandtschaft aus, Folgerungen bezüglich ihrer Funktion müssen dagegen mit Vorsicht gezogen werden.