Frankfurt/Main. Ärzte in Deutschland haben ein noch nicht zugelassenes Medikament als möglicherweise aussichtsreich für die Behandlung von Ebola-Kranken eingestuft. Das Team um Timo Wolf von der Frankfurter Universitätsklinik berichtete in dem Fachmagazin „The Lancet“ über seinen Erfolg bei der Behandlung eines Arztes aus Uganda. Der 38-jährige Patient war Anfang Oktober von Sierra Leone nach Frankfurt am Main zur Behandlung geflogen worden. Drei Tage später kam es bei dem Mann zu Lungen-, Nieren- und Darm-Versagen sowie zu Blutungen. Neben Antibiotika erhielt er auch das experimentelle Medikament FX06, das die Blutgefäße von innen versiegeln soll. „Obwohl der Patient lebensgefährlich erkrankt war, konnten wir ihn lange genug unterstützen, damit sein Körper mit der Produktion von Antikörpern beginnen konnte“, sagte Wolf. Die Kombination aus intensivmedizinischer Behandlung und dem Medikament habe geholfen, den Patienten zu retten.

Ein anderer Patient, der ebenfalls mit FX06 behandelt worden war, starb allerdings wenig später in Leipzig. Dennoch heben die Autoren in „The Lancet“ hervor, dass das Medikament „ein potenziell wertvoller Kandidat für eine Therapie“ von Ebola sei. Sie rufen zu klinischen Studien zu dem Medikament auf.