„Mach das, aber sei bitte vorsichtig“, sagte seine Frau. „Papa ist nie vorsichtig“, sagten seine drei Kinder. Und doch ließen sie ihn ziehen, denn ihr Vater ist Arzt, und er wollte im Kampf gegen Ebola helfen. Stefan Schmiedel kam gesund zurück aus Sierra Leone – tief erschüttert von den grässlichen Dingen, die er in dem westafrikanischen Land sah, aber dennoch froh, dass er die Reise gewagt und Leid gelindert hatte.

Der 52-jährige Tropenmediziner vom UKE kann leidenschaftlich über den Arztberuf reden („das Beste, was ich mit meinem Leben machen konnte“) , er kann schallend lachen und dann wieder ernste Töne anschlagen.

Gegensätze kennzeichnen auch seinen Werdegang. Aufgewachsen in einem Dorf bei Wiesbaden, studierte er in Frankfurt am Main und Berlin, um dann aus Heimweh zurückzuziehen und erst in einem Kreiskrankenhaus zu arbeiten, dann in einer Praxis. Lange hielt es ihn dort aber nicht: Wissenschaftler in Hamburg gesucht, hieß es in einer Stellenanzeige. Seine Frau sagte: „Mach das.“ Seit 1999 ist er in der Hansestadt und hier „hängen geblieben“. In anderen Worten: Es gefällt ihm hier.

In seiner Freizeit spielt er Tennis, segelt auf der Alster und geht mit seiner Frau zum Swing-Tanzen. All das gibt ihm Kraft für die Arbeit im Krankenhaus und für Einsätze im Ausland. Seine beiden jüngeren Kinder wollen auch Medizin studieren. „Das würde mich stolz machen“, sagt Schmiedel.