Köln/Tokio. Japan hat eine Raumsonde mit einem hüpfenden Landegerät aus Deutschland ins All geschossen. Die H-IIA-Rakete mit der Asteroiden-Sonde „Hayabusa 2“ startete am Mittwoch um 5.22 Uhr mitteleuropäischer Zeit vom Raumfahrtzentrum Tanegashima, teilte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mit. An Bord ist der Asteroidenlander „Mascot“, wie die Kometensonde „Philae“ beim DLR entwickelt.

Der Landeroboter „Philae“ der europäischen Kometenmission „Rosetta“ war vor drei Wochen als erstes von Menschen geschaffene Gerät weich auf einem Kometen gelandet. Kometen zählen wie Asteroiden zu den Kleinkörpern unseres Sonnensystems. Das Ziel der japanischen „Hayabusa 2“-Sonde ist ein Asteroid mit der Bezeichnung 1999 JU3. Die Reise zu dem kohlenstoffhaltigen Brocken mit einem Kilometer Durchmesser wird vier Jahre dauern. Die erste Landung auf einem Asteroiden gelang 2001 der NASA-Sonde „NEAR Shoemaker“.

Der Start von „Hayabusa 2“ war wegen schlechten Wetters mehrfach verschoben worden. Der schuhkartongroße „Mascot“-Lander soll 2019 auf dem Asteroiden 1999 JU3 aufsetzen, sich hüpfend fortbewegen und erstmals in der Raumfahrtgeschichte an mehreren Orten Messungen auf einem Asteroiden vornehmen. Überwacht und betrieben werden der im DLR entwickelte und gebaute Lander vom „Mascot Control Center“ des DLR in Köln. Die Muttersonde „Hayabusa 2“ soll im Flug über dem Asteroiden Material „einsaugen“ und zur Erde bringen.