Es gibt Menschen, die haben eine Art Urvertrauen in Technik. Fehlermeldungen, Programmabstürze, Warterädchen – all das kann sie nicht erschüttern. Lars Hinrichs ist so jemand. „Die Welt ist besser mit Technik als ohne“, sagt der 37-Jährige, der das Onlinenetzwerk Xing gründete. „Technik funktioniert einfach, früher oder später.“

Weil er das glaubt, hat der Sohn einer Hamburger Unternehmerfamilie – sein Urgroßvater eröffnete die Stadtbäckerei am Gänsemarkt – keine Zweifel, dass auch sein jüngstes Projekt ein Erfolg wird: „Apartimentum“, ein vollvernetztes Gebäude in Rotherbaum, das nicht weniger werden soll als „das intelligenteste Haus Deutschlands“.

Dabei lief es für Hinrichs längst nicht immer wie erwartet. Mit 21 schmiss er das BWL-Studium an der Privatuniversität Witten/Herdecke nach nur einem Tag hin, mit 24 musste er gleich mit seiner ersten Internetfirma Insolvenz anmelden.

Fehlschläge? „Negative Erfolge“, sagt Hinrichs. Lehrreich. Zu einem Erfolg ohne Einschränkungen wurde Xing. Mit dem Verkauf Ende 2009 verdiente er 48 Millionen Euro.

Seitdem hätte der Unternehmer es ruhiger angehen lassen können, aber „ruhig“ ist für ihn ein Reizwort, selbst in seiner Freizeit. Lieber verbiegt er sich beim Yoga, spielt mit seinen beiden Kindern, kocht thailändisch – oder tüftelt an einem neuen Projekt.

Hauptsache, es geht voran.