Die Hamburger Stiftung von Loki Schmidt kürte die Pflanze, die durch intensive Landwirtschaft bedroht ist. Auf Feuchtwiesen findet der Gewöhnliche Teufelsabbiss noch ein Zuhause.

Hamburg. Der „Gewöhnliche Teufelsabbiss“ (Succisa pratensis) ist von der Loki Schmidt Stiftung zur Blume des Jahres 2015 ernannt worden. Die Pflanze blüht in Höhenlagen von bis zu 1300 Metern hellblau, violett bis rosa von Juli bis in den Spätsommer. Die gefährdete Blume wächst unter anderem in Moorgebieten und Uferzonen. Die Pflanze stehe stellvertretend für einen bedrohten Lebensraum, teilte die Stiftung in Hamburg mit.

Größere Bestände der Blume sind noch in Süddeutschland zu finden, etwa in den Alpen, im Schwarzwald oder im Odenwald. Die Staude erreicht eine Höhe von 20 bis zu 100 Zentimetern. Die Blüten stehen mit 50 bis 80 Einzelblüten in kleinen, kugeligen Körbchen zusammen. Der Name „Teufelsabbiss“ ist auf die besondere Gestalt des Wurzelstocks zurückzuführen. Da dieser im Herbst von unten abstirbt, sieht er wie „abgebissen“ aus. Nach einer Sage soll der Teufel die Wurzel aus Zorn über die Heilkraft der Pflanze abgebissen haben.

Hauptursache für die Gefährdung der Pflanze sei die Intensivierung der Landwirtschaft, sagte Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung. Feuchte Wiesen seien entwässert, gedüngt und zu Äckern oder Bauland umgewandelt worden. Auf Brachflächen ohne entsprechende Pflege verschwinde der Teufelsabbiss.

Loki Schmidt (1919-2010) hat die nach ihr benannte Stiftung gegründet und die Aktion „Blume des Jahres“ 1980 ins Leben gerufen. Die Ehefrau von Altkanzler Helmut Schmidt hatte sich viele Jahrzehnte für den Naturschutz eingesetzt.