Prof. Ottmar Distl, Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover:

Die Information für eine orange Färbung wird bei Katzen auf dem weiblichen Geschlechtschromosom, dem X-Chromosom, vererbt. Weibliche Tiere haben zwei X-Chromosomen, männliche Tiere ein X- und ein Y-Chromosom. Bei dreifarbigen weiblichen Katzen trägt nur ein X-Chromosom das Merkmal für die Farbe Orange. Das zweite X-Chromosom besitzt die Erbinformation für Orange nicht, und somit kann die Erbinformation der anderen Farbgene aktiv werden, wie etwa für Schwarz. In den einzelnen Zellen ist immer nur ein X-Chromosom aktiv – welches, entscheidet der Zufall. So entstehen schwarze und orange Flecken auf dem Fell. Die weißen Bereiche sind von allen Farbgenen unabhängig und werden über spezielle Faktoren für die Weißscheckung gesteuert. In Ausnahmefällen kommt dieses genetische Mosaik auch bei Katern vor. Ursache ist entweder eine Mutation oder eine Chromosomenanomalie, also zum Beispiel eine Trisomie XXY. Diese Schildpatttiere zeigen komplette männliche Geschlechtsmerkmale, sind aber in der Regel nicht zeugungsfähig.