Die Nasa hat über Hawaii eine fliegende Untertasse getestet. Es soll jedoch nicht außerirdisches Leben suchen, sondern einmal irdische Fluggeräte sicher zum Mars bringen. Trotz einer Panne sei der Test erfolgreich gewesen.

Hawaii. Die Nasa hat ein spektakuläres Landemodul für künftige Marsmissionen getestet und trotz einer Panne von einem vollen Erfolg gesprochen. „Alles hat wunderbar funktioniert und das Experiment war ein hundertprozentiger Gewinn“, sagte Projektleiter Mark Adler am Tag nach dem Testflug des „Low-Density Supersonic Decelerator“ (LDSD). LDSD erinnert an eine große fliegende Untertasse und soll einen aufblasbaren Ring und einen Riesenfallschirm testen. Beides soll einmal genutzt werden, um Sonden sicher auf dem Mars zu landen.

Ein riesiger Helium-Ballon mit mehr als 1,2 Millionen Kubikmetern Inhalt hatte den LDSD von einem Militärstützpunkt auf der Hawaii-Insel Kauai aus in einem stundenlangen Manöver auf 36 600 Meter getragen. Dann zündete eine Rakete, die das Gerät noch einmal etwa 20 000 Meter höher und auf fast vierfache Schallgeschwindigkeit brachte. In der dünnen Luft in 54 900 Metern Höhe – wo ähnliche Bedingungen wie in der Mars-Atmosphäre herrschen – wurde der LDSD dann abgeworfen. Etwa 30 Minuten später stürzte er bei Hawaii in den Ozean. Neue Technologien sollten den Fall bremsen: ein schwimmringähnlicher Airbag und ein gut 30 Meter breiter Fallschirm.

Laut Adler stürzte das Gerät mit 40 bis 50 Kilometern in der Stunde ins Wasser. „Ja, das Gerät traf mit ziemlicher Wucht auf. Aber es ist intakt, alles funktioniert wunderbar“, sagte er. Auch wenn sich der Fallschirm nicht genau wie geplant entfaltet habe, sei es ein Gewinn gewesen: „Wir testen, um zu lernen. Und deshalb war der gestrige Tag ein lupenreiner Erfolg.“ Und: „Wir sind auf dem Weg zum Mars ein Stück vorangekommen.“

Es war – nach mehreren Verzögerungen wegen schlechten Wetters – der erste von drei Testflügen. Die nächsten beiden sollen aber erst in einem Jahr stattfinden. Die Nasa hat zwar Bremssysteme, die schon auf dem Mars erprobt wurden. Im Prinzip stammen die aber von den „Viking“-Sonden und sind etwa 40 Jahre alt. Sie kamen 2012 auch bei der Landung des Rovers „Curiosity“ auf dem Mars zum Einsatz.

Die neuen Technologien sollen nicht nur präziser sein und größere Lasten auf dem Mars und anderen Himmelskörpern absetzen können, sondern auch auf der Reise weniger Platz einnehmen.