Körpergewicht und Stoffwechsellage werden günstig beeinflusst

Potsdam. Stillende Mütter haben einer Studie zufolge ein geringeres Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Wie das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) am Montag in Potsdam-Rehbrücke mitteilte, haben Frauen, die gestillt haben, im Vergleich zu Frauen, die ihre Säuglinge nicht gestillt haben, ein um rund 40 Prozent vermindertes Erkrankungsrisiko. Der Grund dafür ist offenbar, dass Stillen einen günstigen Einfluss auf das Körpergewicht und den Stoffwechsel hat.

Die Wissenschaftler werteten für ihre Untersuchung die Daten von insgesamt mehr als 1260 Müttern aus, die im Rahmen einer Langzeitstudie zwischen den Jahren 1994 und 2005 erhoben wurden. Dabei wurden mit Fragebögen die Daten zur Stilldauer und zum Lebensstil der Mütter ermittelt. Darüber hinaus wurden auch die Körpermaße erfasst und Blutproben der Frauen analysiert.

Dabei zeigte sich den Angaben zufolge, dass Frauen, die lange gestillt haben, im Schnitt niedrigere Blutfettwerte und höhere Adiponectin-Spiegel haben. Bei Adiponectin handelt es sich um ein Hormon, das vom Fettgewebe freigesetzt wird, und das sich günstig auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel auswirkt, indem es beispielsweise die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen verbessert.

„Dieses spräche dafür, dass Stillen sowohl das Körpergewicht als auch die Stoffwechsellage des Körpers verbessert, die wiederum das Risiko der stillenden Mütter für Typ-2-Diabetes verringert“, erklärte Studienleiter Matthias Schulze. Dieser Zusammenhang gelte unabhängig vom sozialen Status und Lebensstil. Übergewicht gilt als ein entscheidender Risikofaktor für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes, der landläufig auch als Alterszucker bezeichnet wird.

An der Studie waren neben den Wissenschaftlern des Potsdamer Instituts und des Instituts für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums München auch Forscher des Berliner Robert Koch-Instituts und der Berliner Charité beteiligt. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der Fachzeitschrift „Diabetologia“ veröffentlicht.