Madrid . Spanische Forscher haben bei Mäusen erstmals erfolgreich eine Gen-Therapie gegen Alzheimer angewandt. Wie das Wissenschaftlerteam von der Autonomen Universität Barcelona mitteilte, wird die Studie in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift „The Journal of Neuroscience“ veröffentlicht. Sie begründe die „Hoffnung“, dass das Verfahren auf Menschen anwendbar sei und eines Tages zur Entwicklung eines Medikaments gegen die weitverbreitete und bislang unheilbare Demenzerkrankung führe.

Die Neurowissenschaftler um Studienleiter Carlos Saura injizierten bei den behandelten Mäusen in den Hippocampus im Gehirn ein Gen, das die Produktion eines bestimmten Proteins anregt. Diese Produktion wird bei Alzheimerpatienten durch eine krankhafte Entwicklung blockiert. Durch das bei den Mäusen angewandte Verfahren sei es gelungen, eine „Konsolidierung des Langzeit-Gedächtnisses“ herbeizuführen, erklärte die Universität. Wenn sich herausstelle, dass das Verfahren auch beim Menschen anschlage, so könne eine „Wiederbelebung des Gedächtnisses“ erfolgen, sagte Saura.

Durch die Alzheimer-Krankheit wird die Gedächtnisleistung der betroffenen Patienten fortlaufend abgebaut. Weltweit sind derzeit mehr als 35 Millionen Menschen betroffen. Laut einem 2012 veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommen jährlich 7,7 Millionen Neuerkrankungen hinzu.