Honolulu. Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR, Hannover) starten am heutigen Dienstag in Honolulu eine Forschungsfahrt zur Erkundung von Manganknollen. Diese liegen in 5000 Metern Tiefe im sogenannten Manganknollengürtel, einem Meeresgebiet zwischen Hawaii und Mexiko. Seit 2006 hat Deutschland dort das Exklusivrecht, in einem 75.000 Quadratkilometer großen Areal das Vorkommen der metallreichen Klumpen zu erkunden.

Die Forscher wollen drei wirtschaftlich interessante Teilgebiete von jeweils rund 1500 Quadratkilometern genauer unter die Lupe nehmen. „Uns interessieren die Bereiche des Meeresbodens mit der höchsten Knollenkonzentration sowie der günstigsten Topografie“, so BGR-Fahrtleiter Dr. Carsten Rühlemann. Solche Gebiete könnten eines Tages für den wirtschaftlichen Abbau interessant sein. Von potenziellen Lagerstätten, die eine hohe Knollendichte aufweisen, werden neben einzelnen Knollen auch Proben des Meeresbodens entnommen. Als Hilfsmittel können die Rohstoffexperten einen Videoschlitten einsetzen. Dieser wird einige Meter über dem Boden geschleppt und macht über mehrere Kilometer Foto- und Videoaufnahmen, die die besonders knollenreichen Areale aufzeigen.

Mit an Bord sind fünf Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Biodiversitätsforschung (Wilhelmshaven). Sie wollen eine Bestandsaufnahme der im und am Boden lebenden Tiefseetiere machen. Dazu betrachten sie einen Bereich im potenziellen Abbaugebiet und einen zweiten, der unberührt bleiben wird. Die Ergebnisse sollen als Referenzmaterial dienen, um später den Einfluss eines möglichen Tiefseebergbaus zu erkennen.