Dr. Michael Rose, Dipl.-Psychologe, UKE:

Es gibt zwei Formen von Langzeitwissen. Zum einen das deklarative Wissen, mit dem wir uns Fakten und Begriffe merken. Zum anderen das prozedurale Wissen, das Handlungen, die wir beherrschen – wie etwa Schnürsenkel binden oder Fahrradfahren –, speichert. In das prozedurale Wissen werden Tätigkeiten erst abgelegt, wenn sie oft geübt worden sind, was beim Fahrradfahren meist schon in der Kindheit geschieht. Ist das Wissen einmal gespeichert, müssen und können wir nicht mehr darüber nachdenken, wie wir beim Fahren im Sattel bleiben. Denn die Handlung ist unserem Bewusstsein nicht mehr direkt zugänglich; man kann sie damit auch nicht „vergessen“. Selbst wenn wir jahrelang nicht Fahrrad gefahren sind, sind wir am Anfang vielleicht unsicher, können es aber noch.