Potsdam. Zu der Frage, ob zuckerhaltige Erfrischungsgetränke dick machen, gab es zuletzt etliche Studien, die allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen. Diese Resümees seien womöglich durch „finanzielle Interessenskonflikte“ beeinflusst worden, berichten Forscher des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam im Fachjournal „PLOS Medicine“. Sie hatten mit Kollegen der Universität Navarra in Spanien sogenannte systematische Übersichtsarbeiten analysiert, in denen es um einen etwaigen Zusammenhang zwischen Zuckergetränken und Übergewicht geht.

In sechs von 17 solchen Artikeln, die in den Datenbanken PubMed, Cochrane Library und Scopus aufgeführt waren, gaben Autoren an, der Lebensmittelindustrie anzugehören oder finanzielle Unterstützung von ihr erhalten zu haben. Ein Vergleich der Studien hinsichtlich ihrer Ergebnisse ergab: 83,3 Prozent der systematischen Übersichtsarbeiten, bei denen kein Interessenskonflikt angegeben war, kamen zu dem Schluss, dass ein hoher Konsum von zuckerhaltigen Getränken direkt mit einer Gewichtszunahme oder Übergewicht verbunden sei. Dagegen kamen ebenso 83,3 Prozent der Arbeiten, bei denen Interessenkonflikte angegeben waren, zu dem entgegengesetzten Ergebnis: dass die vorliegenden Daten keinen Zusammenhang belegten.