Potsdam. Infolge des Klimawandels werden einer Studie zufolge noch in diesem Jahrhundert rund 40 Prozent mehr Menschen dem Risiko absoluter Wasserknappheit ausgesetzt, als es ohne Klimaveränderungen der Fall wäre. Wie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Montag mitteilte, ergab dies die Analyse einer noch nie da gewesenen Zahl von Klimafolgenmodellen durch mehrere Forschungsinstitute, die in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wird.

„Die stärkste Zunahme von globaler Wasserknappheit könnte es bei einer globalen Erwärmung von zwei bis drei Grad über dem vorindustriellen Niveau geben – und das werden wir in den nächsten Jahrzehnten bereits erleben, wenn die Emissionen nicht bald gesenkt werden“, erklärte Leitautor Jacob Schewe vom PIK.

„Unsere Studie bestimmt erstmals den relativen Anteil des Klimawandels, im Vergleich – und zusätzlich – zu der wachsenden Wasserknappheit, die einfach auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen ist“, sagte Schewe. Derzeit leben ein bis zwei Prozent der Menschen in Ländern mit absoluter Wasserknappheit. Sie wird definiert mit weniger als 500 Kubikmeter pro Jahr und Kopf. Weltweit liegt der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Kopf und Jahr bei etwa 1200 Kubikmetern, in den Industrieländern noch höher.