Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lauenburg:

Wenn man heute einer anderen Person alles erdenklich Schlechte wünscht, hat man sicherlich nicht mehr die Krankheit an sich im Sinn, auch weil der dazugehörige Fluch „Dass du die Pest kriegst!“ inzwischen ausgestorben ist. Allerdings wurde früher jede gefährliche Seuche als Pest bezeichnet, zumal das lateinische pestis nichts anderes als Seuche bedeutet. Dass man sie dem anderen an den Hals wünscht, hat vor allem mit schlechter Beobachtungsgabe zu tun. Denn obwohl sich als erstes Symptom alle Drüsen des Körpers entzünden, galten die Pestbeulen am Hals früher als Beginn der Krankheit. Dorthin musste man sie wünschen.

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