Die Herkunft der Redewendung beruht aber sehr wahrscheinlich auf einem Missverständnis. Mit dem Wetter hat sie jedenfalls nichts zu tun.

Michael Krumm, Literaturwissenschaftler, Lauenburg:

Die Variante „’S gibt gut Wetter, ’s ist alles aufgegessen“ befand sich schon um 1870 im „Deutschen Sprichwörter- Lexikon“. Die Herkunft der Redewendung beruht aber sehr wahrscheinlich auf einem sprachlichen Missverständnis. Im niederdeutschen Platt lautet die Aufforderung, alles aufzuessen, damit der Koch auch für den nächsten Tag motiviert ist oder nichts Aufgewärmtes auf den Tisch kommt, nämlich: „Wenn du dien Teller leer ittst, dann gifft dat morgen goodes wedder.“ Auf Hochdeutsch heißt dies: „… dann gibt es morgen wieder etwas Gutes.“ Das „goodes wedder“ wurde also falsch ins Hochdeutsche übersetzt und als „gutes Wetter“ missverstanden.

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